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Anfängerfehler

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Ich bin in Kiew und lasse es mir gutgehen. Borschtsch, Weißwein vom schwarzen Meer, Hummer Muscheln – es gibt besseres, als sich in dämlichen Agenturen zum Buckeln einzusperren. Und dann auch noch das Rammstein-Konzert in Moskau – das Leben kann so prachtvoll sein . Doch wie singt Till Lindemann in “ Was ich liebe ?” Ich freu' mich nicht, wenn ich mich freue Weiß ich doch, ich werde es bereuen Und so kommt auf mein Hochmut über die Büroknechte schon gleich der Fall in die Kummergrube der Erwerbslosen. Denn: Auf Glück und Freude Folgen Qualen Für alles Schöne Muss man zahlen Man muss zahlen. Glücklicherweise in der Ukraine nicht so viel wie in DEUTSCHLAND , aber auch hier hat es sich rumgesprochen, dass ohne Moss nix los ist. Und so stelle ich mit Qualen fest, dass meine Ersparnisse schneller schmelzen als die Butter auf der leckeren Dorade. Wie gerne würde ich jetzt einfach sagen können: “Ach, Ende des Monats kommt ja wieder die Finanzspritze, der große

Nichtstun ist nicht nichts tun: die Arbeit als Arbeitsloser

Nichtstun ist nicht nichts tun Jetzt ist es endlich “offiziell”: Ich bin arbeitslos. Die gute Nachricht: Ich lebe noch. Die schlechte Nachricht: Ich lebe noch. Denn das heißt jetzt nicht, dass ich einfach so unbeschwert in den Tag lebe. Nein, meine Freunde, seitdem ich arbeitslos bin, bohrt sich eine Stimme in meinen Schädel, die mir die ganze schöne Zeit verdirbt. Mein innerer Motivationscoach macht mir das süße Arbeitslosenleben zur Hölle. Dabei hab ich mir doch alles so schön vorgestellt: Einfach mal den Bimbam baumeln lassen , bis um 13 Uhr schlafen und dann die ganze Zeit nur Warcraft II-Let’s Plays anzuschauen. Hartz 4 und der Tag gehört dir. Aber nein! Jetzt stelle ich mir sogar den Wecker auf 8.30 Uhr, damit ich einen geregelten Tagesablauf habe. Ich suche mir Aufgaben, die ich erledigen kann. Anstatt einfach nur faul herumzuliegen, geistern mir die ganze Zeit Aufgaben im Kopf umher. Bin ich krank? Oder woher kommen diese Stimmen in meine

Montagmorgen

Heidelberg, 24.06.2019 Es ist schon wieder ein Montagmorgen. Ich liege in meinem Bett und arbeite nicht. Ja, normale Leute arbeiten jetzt. Sie fahren LKW oder therapieren Leute oder beschleifen Zähne oder oder oder. Nur ich liege in meinem Bett und arbeite nicht. Weil ich nicht kann? Weil ich nicht will ? Weil es nicht geht? Peter ruft an. Ein Auftraggeber. Was? Wieso? Niemals rangehen! Furchtbar, so ein Montagmorgen ohne Arbeit. Noch schlimmer, wenn das Konto im Minus ist. Zum ersten Mal in meinem Leben . Tja. Was also machen? Erstmal Panik bekommen, ganz genau. Zum Glück hat ja Peter angerufen. Also zurückrufen. Einen Preis soll ich nennen für eine Arbeit. Schnell was gesagt, zu wenig, aber es soll viel kommen, viel Arbeit, und viel Arbeit für etwas weniger Geld ergibt auch viel Geld. Und Arbeit macht glücklich und Geld macht sorgenfrei. Aber das kommt eh nicht, so viel Arbeit. Das kommt nie. Also: Schnell